| Prävention & Arbeitsschutz

Schutzschilder gegen die Sonne

Sonnenbrille aufsetzen! Das ist nur eine persönliche Maßnahme, die Dr. Claudia Waldinger Mitarbeitern auf der Baustelle an heißen Tagen empfiehlt.

Einen Sonnenbrand bemerkt man nicht gleich. Ähnlich entwickelt sich der weiße Hautkrebs: Man bemerkt ihn nicht sofort, sondern er entwickelt sich über Jahre hinweg. Leider ist dieser Krebs die häufigste Berufskrankheit, die der BG BAU gemeldet wird. Doch zur Prävention können Mitarbeiter und Unternehmer einiges tun, das zeigte die BG bei einem virtuellen UV-Aktionstag.

„Die wirklich heißen Tage kommen erst noch“, erklärte der stellvertretende Leiter der Abteilung Prävention Prof. Frank Werner in der Video-Schalte: „Deshalb ist jetzt Zeit, sich vorzubereiten und vorzudenken.“ Gleichzeitig kann Sonnenschutz bereits im Frühling erforderlich sein, sagte seine Kollegin Dr. Ute Pohrt, denn: „Wolken sind kein zuverlässiger UV-Schutz. Zu 90 Prozent gehen die UV-Strahlen durch.“

Was können Unternehmer also tun, um ihre Mitarbeiter auf der Baustelle zu schützen?

Auf technische Maßnahmen ging Prof. Dr.-Ing. Marco Einhaus ein und schlug etwa Planen am Gerüst vor. Sie dienen nicht nur zum Sonnenschutz, sondern können von Unternehmen auch als Werbefläche genutzt werden. Einhaus: „Man muss nur zusätzliche Anker anbringen, damit das Gerüst mit den Planen nicht umfällt.“

Des Weiteren bieten sich Schutzzelte als überdachte Arbeitsplätze auf der Baustelle an: „Die sind höhenverstellbar und leicht zu versetzen“, außerdem werden sie von der BG BAU finanziell bezuschusst. Genauso wie am Strand schützen auch Sonnensegel oder Sonnenschirme auf der Baustelle vor den gefährlichen UV-Strahlen.

Schützen vor der Sonne und können als Werbefläche genutzt werden: Zu zertifizierten Gerüstplanen rät Prof. Dr.-Ing. Marco Einhaus.

Denn einen Sonnenbrand sollte niemand unterschätzen, so Dr. Pohrt: „Das ist eine Entzündungsreaktion auf eine handfeste Verbrennung“, und: „UV-Licht ist Energie, sie verändert oder zerstört den Bauplan unserer Zellen.“ In einem gewissen Maß kann das repariert werden: „Aber wenn der Körper nicht mehr hinterherkommt, entwickeln die Zellen einen kaputten Bauplan“ – und das bedeutet: Betroffene bekommen Hautkrebs.

„Nutzen Sie vor allem die Morgen- und Abendstunden auf der Baustelle“

Deshalb ist es wichtig, den Arbeitsalltag an heißen Tag neu zu organisieren, so Einhaus: „Nutzen Sie vor allem die Morgen- und Abendstunden auf der Baustelle“, und: „Wechseln Sie als Mitarbeiter untereinander durch: Von der Arbeit in der Sonne und im Schatten.“ Wenn möglich sollten Arbeiten ins Innere verlegt werden.

Dr. Claudia Waldinger ging darauf ein, wie sich Mitarbeiter mit persönlicher Schutzausrüstung gegen die Sonne wappnen können. Wichtig sind vor allem: Sonnenbrille, Funktionshemd - „Das kühlt sogar“, so Waldinger und Helm mit Nackentuch: „Nützt auch bei Regen, weil dann kein Wasser mehr in den Nacken läuft.“ Auch genügend Sonnencreme sollten Mitarbeiter auf der Baustelle dabei haben. Waldinger empfiehlt einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30.

Wer als Unternehmer in den UV-Schutz seiner Mitarbeiter investiert, kann von Arbeitsschutzprämien profitieren, so Prof. Dr. Werner: „Bei einem Wetterschutzzelt übernimmt die BG BAU 50 Prozent der Anschaffungskosten und maximal 500 Euro.“


Mal arbeitest du in der Sonne, mal ich: Mitarbeiter sollten untereinander durchwechseln. Wenn möglich sind Arbeiten ins Innere zu verlegen.

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